Tagwerk eines Rhönschaf-Schäfers
Früh morgens, wenn die Sonne in der Rhön aufgeht, fährt der Schäfer zuerst zu seinen auf der Weide eingepferchten Rhönschafen und schaut, ob sie die Nacht gut überstanden haben. Geht es seinen Schafen dort gut, führt sein nächster Weg in den Schafstall, um die Mutterschafe mit ihren Rhönlämmern zu versorgen, die für die Wanderherde noch zu klein sind. Am späten Vormittag geht es zurück zur Herde.
Rhönschäfer mit geschultertem Rhönlamm aus dem Biosphärenreservat Rhön
Die Rhönschafe werden ausgepfercht und auf einen nahe gelegenen Weideplatz gebracht. Dort werden sie vom Schäfer und Hütehunden bewacht bis sie abends an einem neuen Nachtplatz wieder sicher eingepfercht werden. Auch wenn diese Aufgaben tagtäglich die gleichen sind, ist jedoch kein Tag wie der andere: Gibt es kranke Tiere, müssen diese gesondert gepflegt werden, tragende Schafe, Mutterschafe uns kleine Rhönlammer benötigen ebenfalls besondere Aufmerksamkeit. Außerdem müssen die Weideorte und -zeiten abgestimmt werden, Entscheidugnen getroffen werden, welche Lämmer und Schafe geschlachtet werden, welche zur Zucht dienen und vieles mehr.
Das traditionelle Berufsbild der Schäfer hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Schäfer ziehen immer noch mit Herde und Hütehund von Weideplatz zu Weideplatz. In ihrem Fokus steht dabei jedoch immer mehr Naturschutz und Landschaftspflege: Für die Beweidung der offenen Flächen und Landstriche werden sie auch aus öffentlichen Geldern bezahlt. Die Rhön, das Land der offenen Ferne hat besonders viele weitläufige Flächen, die von Schaf- und Ziegenherden bewirtschaftet werden. Die Zucht ist jedoch noch immer das Kerngeschäft der Rhöner Schäfer: Im Frühjahr, wenn die meisten Rhönlämmer geboren werden, müssen Schäfer auch nachts ran und bei der Geburt der Lämmer helfen. Eine geregelte 40-Stunden Woche gibt es für die Schäfer nicht, das Wohl ihrer Schützlinge steht immer an erster Stelle. Wie früher setzt der Schäfer Hütehunde ein. Sie helfen beim Ein- und Auspferchen der Schafe und halten die Herde zusammen. Der Schäfer gibt die Befehle und führt so Hund und Herde. Das kann eine große Herausforderung sein, z.B. wenn viel befahrene Landstraßen (und ja, auch diese gibt es in der Rhön) überquert werden müssen.
Ein Rhöner Schäfer, der sich den Rhönschafen verschrieben hat, ist Dietmar Weckbach aus Ehrenberg Wüstensachsen. Der Vollblut-Schäfer hat rund 650 Rhönschaf-Mutterschafe und bietet zudem spannende Events rund um das Rhönschaf für Gruppen ab 10 Personen. Mehr Infos dazu unter www.rhönschäfer-weckbach.de.