Rind und Kalb für Pfanne und Grill
Die weltweite Strahlkraft der US-Steakhauskultur und die zunehmende Beliebtheit von gegrilltem Fleisch haben die Verwendung der Rinderteilstücke für Pfanne und Grill auch bei uns stark erhöht. Diese stammen zwar, wie Filet, Rumpsteak oder T-Bone, noch immer vor allem aus der muskulär weniger beanspruchten Rückenpartie. Aber auch früher als Siedfleisch eingesetzte Stücke wie Onglet oder Kronfleisch landen immer häufiger auf dem Grill. In den USA gibt es sogar eigene Fleischuniversitäten, die neue Steak-Zuschnitte entdecken.
Steak
Neben dem wesentlich billigerem Hüftsteak das in Deutschland beliebteste Kurzbratstück vom Rind. Wird es komplett ausgelöst, erhält man das beliebte Rumpsteak in den USA heißt es Strip Loin oder NY Strip, mit Rippenknochen „Clubsteak“.
T-Bone
Je nach Größe des Filetstücks auf der dem Rumpsteak gegenüberliegenden Seite des T-förmigen Rippenwirbelknochens wird zwischen T-Bone und Porterhouse unterschieden. Beide gelten als die Königsklasse der Steaks, am besten Dry Aged.
Porterhouse
Mit etwa 5cm Dicke, dem großen Filetstück und mindestens 1000 Gramm (T-Bone: 2-3cm; 600g) war das Hafenarbeiter Steak aus dem hinteren Teil des Roastbeefs früher in Europa vor allem bei den Italienern bekannt – als Bistecca alla Fiorentina. In Deutschland seltener gehandelt, weil das Filet meist getrennt ausgelöst wird.
Entrecote
Für Kenner eines der schönsten Steaks, am besten aus dem Bereich zwischen der 6. Und 8. Rippe. US-Begriffe: ausgelöst Ribeye, mit Knochen „Cowboy-Steak“ oder Delmonico. Wegen der drei Muskelstränge schwierig korrekt zu garen. Wird in den USA deshalb oft in Ribeye Cap und Ribeye Filet zerlegt.
Hinterviertel
Je nach Zerlegungsmethode ab der 8. Rippe oder, wenn die „Hohe Rippe“ dabei sein soll, bereits ab der 4. Rippe. In diesem bis zu 130kg schweren „Hinterviertel“ sitzen die beliebten Steaks wie T-Bone, Entrecote, Filet und Roastbeef.
Tomahawk
Vereinzelt werden auch von deutschen Rindern die Koteletts kurz gebraten. Aber das beste Steakfleisch aus diesem Rückenteil stammt von Fleischrindern aus Übersee – oft mit zünftigem langem Rippenknochen in Beilform.
Rinderfilet
Das teuerste Rinderteilstück macht nur zwei Prozent des Schlachtgewichts aus. Sehr zart, feiner Geschmack und nur ca. 4 Prozent Fett. Kann im Ganzen (Tenderloin) gegrillt oder geschmort (z.B. Filet Wellington) werden, wird aber meist zerlegt angeboten.
Hüftsteak
Das in Deutschland beliebte und relativ preiswerte Steak aus der schmalen Hüfte ist sehr mager. Deshalb: lange gereiftes Fleisch verwenden, dünn zuschneiden und nur „medium“ braten.
Mittelfilet
Aus den schmaleren Teilten werden quer zur Faser Tournedos, Filet-Steaks oder Medaillons geschnitten. Die größeren Bereiche des Centercut direkt am Filetkopf liefern das berühmte Chateaubriand.
Filetkopf
Zweigeteilter Bereich des inneren Lendenmuskels (Doppellende). Als Steak geeignet, aber auch für Fondues, Geschnetzeltes, und Asia-Gerichte. Ein Teil davon wird in den USA als Wing verkauft.
Filetspitze
Sehr schmal zulaufend, deshalb nur die etwas dickeren Bereiche quer zur Faser als Filet Mignon abschneidbar. Der Rest wird meist zu Fonduefleisch oder Geschnetzeltes wie Boeuf Stroganoff verarbeitet.
Onglet
Der Nierenzapfen schmeckt im Gegensatz zum Rest des Zwerchfells nur zart nach „Innerei“ und ist ein Lieblings-Siedestück der Franzosen. Wurde über den Umweg USA (Hanging Tender) auch bei uns zum Grill-Geheimtipp.
Nackensteak
Hat nicht die Bedeutung von Schweinenacken, weil es nur von Fleischrinder kurzbrattauglich ist. In den USA beliebter und preiswerter BBQ-Cut (Western Steak). Wird in Deutschland als ganzer Nacken zu Gulasch, Hack oder Wurst verarbeitet.
Skirt-Steak
Das Zwerchfell zwischen Lunge und Bauch ist als „Kronfleisch“ ein gutes Siedestück. Stark marmoriert, sehr kräftiger Geschmack. In Amerika für Fajitas gegrillt, weil die Cowboys das Skirt-Steak umsonst bekamen.
Kalbskotelett
Ein vor allem in der italienischen Küche hochbeliebter, gern auch panierter Kurzbratschnitt. Etwa 3cm dick, aus dem vorderen Rückenteil geschnitten, ist es so schnell gebraten und so zart wie ein gutes Schweinekotelett.
Kalbsschnitzel
Der Kurzbratklassiker schlechthin: paniert als Wiener Schnitzel aus der Oberschale der Kalbskeule geschnitten, gefüllt und aus der größeren Unterschale als Cordon Bleu oder naturell mit Schinken und Salbei als Saltimbocca meist aus der Nuss.
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