Cuts vom Lamm
Lammkeule:
Die Lammkeule ist das größte, fettärmste Teilstück und der Klassiker für Lammliebhaber. Sie sollten gut abgehangen sein (ca. eine Woche), damit sie mürbe und zart ist. Die Lammkeule wird mit Knochen oder mit ausgelöstem Knochen angeboten. Das Auslösen erfolgt möglichst „hohl“, also von innen. Dabei soll der Röhrenknochen ausgetrennt werden. So gewinnt nicht nur die Optik, sondern der Zusammenhalt der Lammkeule bleibt erhalten. Gewürfeltes Fleisch aus der Lammkeule können Sie für Spieße und Fondue verwenden.
Lammrücken:
Der Lammrücken besteht aus dem vorderen Kotelettstück und dem hinteren Lendenkotelett mit dem innen liegenden Filet. Sie können doppelte Koteletts (Chops) und Stielkoteletts daraus schneiden. Für besondere Anlässe ist auch ein Lammrücken am Stück zum Braten eine Delikatesse. Feinschmecker schwören ebenfalls auf die zu einer Krone zusammengebundenen Kotelettstücke (Lammkrone).
Lammfilet:
Das Lammfilet ist das kleinste und feinste Stück vom Rhönlamm. Ein Lammfilet wiegt ca. 60 Gramm. Es eignet sich hervorragend zum Kurzbraten.
Lammschulter:
Die Lammschulter, auch Bug oder Schaufel genannt, ergibt sowohl mit Knochen als auch ausgelöst Bratenstücke. Die Abschnitte – möglichst fettfrei geschnitten – ergeben Lammgulasch.
Hals:
Hals und Nacken eignen sich zum Kochen und Schmoren, beispielsweise für Gulasch, Ragout und Eintöpfe.
Lammbrust:
Die Lammbrust weist einen hohen Fettanteil auf, daher eignet sie sich besonders zum Kochen, für Eintöpfe, Ragouts und Suppen. Auch lässt sich daraus ein gefüllter Braten zubereiten, oder sie wird in Rippchen zerteilt gegrillt.
Dünnung:
Die Dünnung ist eiens der preiswertesten Teilstücke. Sie können es durch eine Füllung veredeln, als Ragout oder Rollbraten verwenden.
Lammhaxe:
Aus dem unteren Teil der Keule wird die Lammhaxe geschnitten. Sie eignet sich wegen des hohen Bindegewebsanteil für die Zubereitung von kräftigen Fonds oder Soßen. Gebraten oder geschmort können Sie die Lammhaxe gut als Portion für eine Person verwenden.
Über den Autor:
Dirk Ludwig ist Fleischermeister und Experte für Fleischverdelung
Aufgewachsen ist Dirk Ludwig im osthessischen Luftkurort Schlüchtern(*1974), wo er schon früh die Leidenschaft für das Unternehmertum für sich entdeckte. In seiner Jugend begann er damit erste kleine Geschäfte zu machen und vor allem Dinge zu organisieren und zu strukturieren. Dem Juniorenverband des Deutschen Fleischerhandwerks e.V. stand er jahrelang als Vorstandsmitglied und Vorsitzender vor.
Von der Bergwinkelstadt Schlüchtern ging es in den Vogelsberg zur Berufsausbildung als Fleischer nach Schlitz. Daran schloss sich die Ausbildung zum Fleischermeister und Betriebswirt des Handwerks an. Danach folgte in Nürnberg die Ausbildung zum REFA-Experten. Im Jahr 2016 gehörte Dirk Ludwig als Teilnehmer zum ersten Deutschen Lehrgang zum Fleischsommelier in Augsburg. Inzwischen lehrt Dirk Ludwig selbst an der Fachschule des Bayrischen Metzgerhandwerks in der Fuggerstadt.
Seit 2006 ist Dirk Ludwig als Fleischermeister selbständig und führt den elterlichen Betrieb in vierter Generation. Seine Expertise besteht vor allen im Sektor der Steaks, der Fleischveredelung sowie des Grillens und Barbeque. Als Weltrekordhalter im grammgenauen Wurstabschneiden kommen jedoch auch die anderen Berufsfelder nicht zu kurz.